Wohnraum für Auszubildende wird in Fürth seit Jahren dringend benötigt. Nun erfolgte der Spatenstich für den Neubau des lang ersehnten Azubiwohnheims mit 87 Plätzen. Das Vorhaben wurde nun sogar als Pilotprojekt ausgewählt und soll als Beispiel für weitere Projekte in Bayern vorangehen.
Bereits seit dem Jahr 2021 befindet sich das Projekt in Planung und sollte eigentlich Ende des Jahres 2022 umgesetzt werden. Der weitere Projektverlauf konnte zwischenzeitlich aufgrund der kurzfristig geänderten Marktbedingungen nicht mehr abgeschätzt werden. „Die enorm gestiegenen Baukosten und vor allem die kurzfristig geänderten Förderbedingungen in den letzten Jahren haben uns vor große Herausforderungen gestellt.“ so Rolf Perlhofer, Geschäftsführer der WBG Fürth. Gerade im Jahr 2022 sind die Baukosten im Vergleich zum Vorjahr um über 30 % gestiegen (Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 4, 11/2022) und somit förmlich explodiert. Zudem wurden Förderungen der KfW geändert oder kurzfristig ganz gestrichen, was die Kalkulation diverser Projekte in Schieflage gebracht hat. Perlhofer weiter: „Für die WBG war es wichtig, das Risiko zu bewerten, um potenziellen Schaden vom Unternehmen abzuwenden. Daher haben wir entschieden, das Projekt im Jahr 2022 zunächst zurückzustellen und den Markt weiter zu beobachten.“
Im Spätsommer 2023 wurde dann bekannt, dass seitens des Freistaates Bayern eine neue Förderung für Auszubildendenwohnheime ausgereicht werden soll. Daraufhin wurde sofort der Kontakt zur Regierung von Mittelfranken gesucht und weitere Informationen eingeholt. Das Objekt erschien grundlegend passend und noch notwendige planerische Anpassungen wurden umgehend in Rücksprache mit der Regierung von Mittelfranken umgesetzt sowie eingearbeitet. Die Förderung „Azubi-R-2024“ wurde dann im Jahr 2024 verabschiedet und trat am 15.02.2024 in Kraft.
Das Projekt wurde seitens der Regierung von Mittelfranken im Zuge der Förderung als Pilotprojekt in Bayern auserkoren und statuiert als Exempel für folgende landesweite Projekte.
Besonders hervorzuheben ist in diesem Fall die sehr sportliche Zeitschiene des förderrechtlichen Genehmigungsprozesses. Nach dem Inkrafttreten der Förderung hat es ca. 6 Wochen gedauert, bis der vorzeitige Maßnahmenbeginn seitens der Regierung von Mittelfranken freigeschrieben wurde. Somit konnte die Beauftragung an den ausführenden Unternehmer Schultheiß Hoch- und Tiefbau GmbH erfolgen und vorbereitende Maßnahmen vor Ort beginnen.
Rolf Perlhofer: „Das Projekt verdeutlicht, wie schnell eine Umsetzung durch gute und enge Zusammenarbeit aller Beteiligten erfolgen kann.“ und weiter: „Gleichzeitig zeigt es die zentrale Bedeutung staatlicher Förderungen auf. Gerade bei solch einer Sozialimmobilie sind wir in der Verantwortung, vertretbare Mieten anzubieten. Eine wirtschaftlich tragbare Umsetzung aus Sicht der WBG ist daher nur durch solch eine Förderung möglich.“