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Bauprojekte
26.07.24

Richtfest für das Projekt „Obdachlosen Wohnen“

Gemeinsam stark – Zusammenarbeit zwischen der WBG Fürth und der Stadt Fürth. Das Gemeinschaftsprojekt „Obdachlosen Wohnen“ feierte Richtfest. Nach der Rohbaufertigstellung geht es nun mit dem Ausbau weiter. Die Fertigstellung ist für April 2025 geplant. Die Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Fürth mbH errichtet den Neubau im Auftrag der Stadt Fürth.

Die WBG Fürth wurde von der Stadt Fürth mit der Planung, Projektsteuerung und schlüsselfertigen Errichtung des Neubauprojektes „Obdachlosen Wohnen“ beauftragt. Die Leistungsanforderung inklusive Kostenrahmen und der Zeitplan wurde durch die Stadt Fürth gestellt und die entsprechenden Parameter in einer Planung durch die WBG Fürth und deren beauftragten Fachplaner umgesetzt. Die Kostenschätzung beläuft sich auf ca. 8,5 Mio. €, welche nach aktuellen Stand auch eingehalten werden.

Zitat Geschäftsführer Rolf Perlhofer: "Der uns gesetzte Kostenrahmen sowie Zeitplan war sehr ambitioniert. Umso wichtiger war die enge und reibungslose Zusammenarbeit mit dem Planungsteam.“ Und weiter: „Das Hauptaugenmerk haben wir jedoch auf eine kostengünstige Ausführung gelegt, ohne die Qualität zu gefährden. Einsparpotentiale prüfen wir selbstverständlich bei all unseren Projekten. Hier sind wir jedoch einen Schritt weiter gegangen und sind in enger Abstimmung mit den Projektbeteiligten auch von Vorschriften abgewichen, welche für diese Bauaufgabe keinen echten Mehrwert bedeuten. Natürlich nur wo möglich und sinnvoll.“ Die Grundrisse wurden gespiegelt und bauen aufeinander auf, so erfolgt eine erhebliche Einsparung der Steigstränge und auch statisch bringt dies Vorteile mit sich. Zudem wurde auf eine vandalismussichere Ausführung geachtet. Abschließend: „Ziel war das einfache Bauen“.

Nach Grundlagenermittlung und Kostenschätzung im September 2022 erfolgte die Beschlussfassung in den städtischen Gremien Ende November 2022 und im WBG Aufsichtsrat im Januar 2023. Nach vorbereitenden Maßnehmen erfolgte der Baubeginn im Oktober 2023. Durch die Witterung in den Wintermonaten - erst starker Regen, dann Frost – kam es leider zu einer Verzögerung im Zeitplan. Diese soll möglichst im Ausbau wieder aufgeholt werden. Nun ist die Rohbaufertigstellung des lang ersehnten und benötigen Projektes erfolgt, sodass anlässlich dessen das Richtfest gefeiert wurde. Die Gesamtfertigstellung ist aktuell für April 2025 geplant.

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Die Planung

Die Planung erfolgte im Karree mit Zugang über Laubengänge und offenem Innenhof, aufgrund des Wunsches der Übersichtlichkeit im späteren Betrieb. Zur Auflockerung haben die Architekten „Fassadeneinschnitte“ vorgenommen und die Anordnung der Fenster entsprechend gewählt. Der nordöstliche (Leyher Straße) und südöstliche Gebäudeteil umfasst drei Vollgeschosse. Die weiteren zwei Gebäudeteile werden als zweigeschossiger Gebäudeteil ausgeführt.

Gemäß Planung werden vor Ort nun 94 Betten zur Verfügung stehen. Hiervon werden 16 Betten als Notschlafstelle vorgehalten. Die Einheiten im Erdgeschoss werden als barrierefreie und rollstuhlgerechte Einheiten ausgebildet und decken somit auch hier den aktuellen Bedarf großzügig ab. Sollte sich dieser Bedarf künftig ändern, ist bereits jetzt ein möglicher Aufzugsstandort vorgesehen. Gleiches gilt für die Anzahl der Betten. Auch hier wurde das Gebäude statisch so konzeptioniert, dass eine nachträgliche Aufstockung möglich wäre.

Im Erdgeschoss befindet sich neben den barrierefreien und rollstuhlgerechten Einheiten der komplette Verwaltungstrakt inklusive Sozialdienst. Außerdem wurde ein Multifunktionsraum zur individuellen Nutzung sowie für die Fürther Tafel geschaffen. Auch wurden Funktionsräume wie Lagerflächen, Hausmeisterdienst etc. benötigt. Von außen begehbar und in direkter Umgebung der Pforte wurden außerdem die Notschlafstellen - getrennt nach Geschlecht - geplant, da hier gerade nachts Obdach gesucht wird. So kann das direkte Betreten der Unterkunft aus Sicherheitsgründen vermieden werden. Im Innenhof wurden einige Sitzmöglichkeiten geschaffen und Maßnahmen wie Fassadenbegrüngen geplant, um eine gewisse Attraktivität zu schaffen.

Die Schlafplätze in den Obergeschossen bestehen i.d.R. aus einer Einheit mit zwei Betten. Vorgestellt befindet sich ein gemeinsamer Aufenthaltsraum mit Kochgelegenheit sowie Gemeinschaftsbad. Die Betten befinden sich dann wiederum jeweils in einem Einzelzimmer.

Das energetische Konzept mit regenerativen Ansatz

Das Gebäude wird im Neubaustandard gemäß Bestimmungen zum 01.01.2023 errichtet (ehemals KfW-55-Standard). Hierfür wurden leider keine Förderungen mehr ausgereicht. Es wird ein neuer Fernwärmeanschluss durch die infra fürth (in Fürth regenerativ) verlegt und eine Photovoltaikanlage mit ca. 97 kWp zum Eigenverbrauch installiert.

Das Flachdach wird mit einer extensiven Dachbegrünung zur Versickerung von Regenwasser ausgestattet. Zudem wurden auf dem Grundstück natürliche Versickerungsmulden geplant. Im Umgriff des Gebäudes erfolgen Baumneupflanzungen und auch die bestehende Baumallee, welche die Leyher Straße prägt, wurde in der Planung berücksichtigt und weitestgehend erhalten.

Titelbild | von links nach rechts:

  • Dr. Benedikt Döhla
    Referent für Soziales, Jugend und Kultur – Stadt Fürth
  • Rolf Perlhofer
    Geschäftsführer der WBG der Stadt Fürth mbH, Vorstand der König-Ludwig-Stiftung
  • Dr. Thomas Jung
    Oberbürgermeister der Stadt Fürth