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Nachverdichtung
05.06.25

Darum setzt die WBG Fürth auf die Nach­ver­dichtung ihres Bestands

In deutschen Großstädten fehlen laut der Hans-Böckler-Stiftung rund 1,9 Millionen Wohnungen. Um diesem Mangel entgegenzuwirken, wird zunehmend auf Nachverdichtung gesetzt – eine Methode, die es ermöglicht, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, ohne neue Flächen zu versiegeln.

Was ist Nachverdichtung?
Nachverdichtung umfasst Maßnahmen wie den Abriss und optimierten Ersatzneubau eines Gebäudes auf selbiger Fläche, die Aufstockung bestehender Gebäude, den Anbau zusätzlicher Wohnflächen oder die Bebauung bislang ungenutzter Areale in zweiter Reihe. Studien zeigen, dass allein durch solche Maßnahmen mehr als die aktuell fehlenden Wohnungen entstehen könnten. Ein besonderer Vorteil liegt darin, dass vorhandene Infrastrukturen – wie Straßen, Energieversorgung und öffentliche Einrichtungen – bereits genutzt werden können. Das spart Kosten und reduziert den ökologischen Fußabdruck im Vergleich zur Erschließung neuer Baugebiete.

Wbg fuerth grafik nachverdichtung

Vorteile für Stadtentwicklung und Klimaschutz
Nachverdichtung bietet nicht nur eine Lösung für den Wohnraummangel, sondern leistet auch einen Beitrag zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Durch die effizientere Nutzung innerstädtischer Flächen wird der Zersiedelung entgegengewirkt und wertvolle Grünflächen bleiben erhalten. Die zentrale Lage vieler Nachverdichtungsprojekte ermöglicht kurze Wege zu Arbeit, Schulen und Freizeitangeboten, was den Verkehr reduziert und die CO₂-Emissionen senkt. Zudem kann durch moderne Bauweisen und innovative Energiekonzepte wie Photovoltaik oder Wärmedämmung die Energieeffizienz deutlich verbessert werden.

Herausforderungen und Lösungsansätze
Trotz ihrer Vorteile birgt Nachverdichtung Herausforderungen. Dazu zählen Anwohnerinteressen, Bauvorschriften und der Schutz denkmalgeschützter Gebäude. Ebenso gibt es Bedenken, dass verdichtete Quartiere an Lebensqualität verlieren könnten. Mit durchdachter Planung und moderner Architektur lassen sich jedoch hochwertige, lebenswerte Wohnräume schaffen. Begrünte Dächer, integrierte Freiflächen und Spielplätze können den städtischen Lebensraum zusätzlich aufwerten.

Beispiele aus der Praxis
Die WBG Fürth setzt sich daher seit Jahren das Ziel, im eigenen Bestand nachzuverdichten und Wohnraum ohne zusätzlichen Flächenverbrauch zu schaffen. Mit dutzenden Modernisierungs- und Aufstockungsmaßnahmen konnte die WBG Fürth so in den letzten Jahren ohne zusätzlichen Flächenverbrauch hunderte neue Wohnungen schaffen. So entstanden 2024 durch einen Ersatzneubau in der Komotauer Straße 14 insgesamt 24 geförderte Mietwohnungen. Auch die Aufstockung in der Leibnizstraße 39 – 43 schuf zusätzliche Wohneinheiten. Aktuell entstehen durch eine weitere Aufstockung in der Leibnizstraße 33 – 37 sechs zusätzliche Wohnungen. Die benachbarten Wohnblöcke 27 – 31 sollen in der Zukunft auch modernisiert und aufgestockt werden. Diese Projekte zeigen, wie Nachverdichtung, Nachhaltigkeit und moderne Bauweise kombiniert werden können, um neuen Wohnraum effizient und ressourcenschonend zu schaffen.

Nachverdichtung website komo 01

Komotauer Straße 14

Das alte Bestandsgebäude mit nur 8 Wohneinheiten war technisch und wirtschaftlich nicht sanierungsfähig. Der Neubau liegt nun knapp unter der Hochhausgrenze von 20 m und fügt sich gut in die Umgebung ein. Durch die bestehende Erschließung wurde zusätzlicher Flächenverbrauch minimiert und umfangreiche Baumfällungen konnten vermieden werden.


Grundfläche: 323 m² (vorher 400 m²)
Wohnfläche:
1.773 m² (vorher 567 m²)
Wohneinheiten:
24 (vorher 8)

Nachverdichtung website leibniz 01

Leibnizstraße 39 – 43

Die Wohngebäude mit insgesamt 22 Wohneinheiten wurden ganzheitlich energetisch modernisiert und um ein zusätzliches Geschoss ergänzt. Dabei entstanden sechs neue Wohneinheiten. Die Elektroinstallation wurde vollständig erneuert. Eine zentrale Wärmepumpe sowie eine Photovoltaikanlage mit ca. 54 kWp Leistung versorgen das Gebäude im Mieterstrommodell. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer. Großzügige Balkone, neue Bäder sowie neue Aufzugsanlagen an den Häusern 41 und 43 verbessern die Wohnqualität deutlich.


Grundfläche: 523 m²
Wohnfläche:
1.944 m² (vorher 1.523 m²)
Wohneinheiten:
28 (vorher 22)

Potenziale für die Zukunft
Eine Analyse des Deutschen Instituts für Urbanistik zeigt, dass in vielen Städten noch erhebliche Nachverdichtungspotenziale bestehen. Leerstehende Dachgeschosse, brachliegende Grundstücke und alte Gewerbeflächen bieten große Chancen. Die WBG Fürth nutzt diese Potenziale gezielt durch strategische Planung und enge Zusammenarbeit mit der Stadt Fürth, Projektpartnern und Anwohnern, um dringend benötigten Wohnraum zu schaffen.

Nachverdichtung ist somit mehr als nur eine Übergangslösung. Sie bietet die Möglichkeit, den Herausforderungen des Wohnraummangels und des Klimaschutzes gleichermaßen zu begegnen und die Städte von morgen nachhaltig und lebenswerter zu gestalten.